Alternative für die Berganbindung | Die neue Hungerburgbahn in Innsbruck

(Quelle: Wikipedia)

Nach zwei Jahren Bauzeit wurde im Dezember 2007 die neue Hungerburgbahn mit einem altstadtnäheren, unterirdischen Endbahnhof beim Kongresshaus und einer teilweise unterirdischen Trassenführung unter einer Durchzugsstraße und im Berghang in Betrieb genommen.

Die renommierte Architektin Zaha Hadid, die in Innsbruck schon die Bergiselschanze geplant hatte, konnte mit ihrem Projekt einen ausgeschriebenen Wettbewerb gewinnen. Das Projekt wurde als Public Private Partnership zwischen Stadt Innsbruck, STRABAG und Leitner AG finanziert und realisiert. Das Unternehmen betreibt die Bahn über einen limitierten Zeitraum. Danach fallen die Anlagen an die Stadt zurück.

Innovative Transporttechnologie aus Südtirol - die neue Hungerburgbahn in Innsbruck
Innovative Technik aus Südtirol – die Hungerburgbahn in Innsbruck

Die Strecke beginnt unterirdisch bei der Station Congress am östlichen Ende des Kongresshauses, folgt in einem 371,5 m langen Tunnel der Europaratsallee und dem Rennweg und kommt bei der Zwischenstation Löwenhaus wieder an die Oberfläche. Nach Überquerung des Inns über eine 242 m lange S-förmige Schrägseilstahlbrücke mit zwei Pylonen führt die Trasse ein Stück weit am St. Nikolauser Innufer oberirdisch entlang, um dann in den 445 m langen Weiherburgtunnel zu münden, in dem die Streckenmitte und somit die Ausweiche liegt. Ab der Zwischenstation Alpenzoo führt die Strecke oberirdisch auf einer 462 m langen Stahlbetonbrücke und mündet kurz vor der Bergstation in die alte Trasse.

Eine Besonderheit der neuen Hungerburgbahn ist die sich stark ändernde Neigung sowohl während des Trassenverlaufs als auch an den verschiedenen Haltepunkten. Aus diesem Grund konzipierte Leitner Technologies eine hydraulische Neigungseinrichtung für die beiden Standseilbahnfahrzeuge. Diese bestehen jeweils aus fünf, in einem gemeinsamen Rahmen aufgehängten, Fahrgastabteilen. Die aktive Verstellung der Neigung erlaubt ein Ein- und Aussteigen aus horizontalen Abteilen an den Haltepunkten. Mit den beiden jeweils 130 Personen fassenden Fahrzeugen wird eine Beförderungskapazität von 1.200 Personen pro Stunde und Richtung erreicht.

Zwischenstationen ermöglichen die Anbindung verschiedener Punkte

Die Bahn wird vorwiegend touristisch genutzt, da sie im Stadtverkehr nur wenig verkehrlichen Nutzen hat. Hauptsächlich hofft man auf Einnahmen durch den Kongresstourismus. Deshalb bildet die Bahn mit Kongresshaus, Parkhäusern und Busparkplätzen im Bereich der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck eine organisatorische Einheit, während sie von wichtigen Schienen-ÖPNV-Achsen der Stadt etwa einen halben Kilometer entfernt ist – die direkte Anbindung der Station Congress ist nur durch eine innerstädtische Buslinie gegeben.

Die Bahn soll auch dem ÖPNV zwischen Stadt und Hungerburg dienen. Allerdings ist die Anbindung sowohl in der Stadt als auch auf der Hungerburg selbst abgelegen, da die Bahn zwischen 500 m und 1 km östlich der Wohnsiedlungen am Abhang der Hungerburg verläuft und von diesen, wie auch vom Alpenzoo, durch die zergliederte Topographie getrennt ist. Die Stadt Innsbruck finanziert zusätzlichen Randzeitenbetrieb und ermöglicht die Benutzung mit normalen Verkehrsverbunds-Kernzonentickets (Monats-, Halbjahres- und Jahresticket).

Technische Daten der Hungerburgbahn

Hinterlasse einen Kommentar