Archiv der Kategorie: Gemeinde

Plose geöffnet | Skibus gestrichen

„Sie können die öffentlichen Busverbindungen nutzen, um bequem zur Talstation der Kabinenbahn Plose zu gelangen, von wo Sie in das Skigebiet einsteigen können.“ So steht es auf der Homepage von plose.org zu lesen. In der Praxis sieht es anders aus.

So bin ich heute mit meinem Sohnemann zur Haltestelle Auenhausbrücke gegangen, um den Skibus um 11.37 Uhr zu benutzen. Den Fahrplan kennen wir auswendig, weil wir den Bus ja gerne nutzen.

Nur: Heute ist einfach kein Bus gekommen. Später lesen wir, dass der Skibus nur bis 15.3. fährt. Warum denn? Ist die Bahn geschlossen? Nein!

Die Brixner Bürgerinnen und Bürger haben im September der Gemeindeverwaltung einen klaren Auftrag gegeben: Die Busverbindungen mit den Ploseberg sind zu verbessern. Das Gegenteil wird gemacht. Die Busverbindungen werden reduziert.

Ich fühle mich von der Brixner Verwaltung auf den Arm genommen.

Klappt es diesmal? | Neuer Anlauf für das Brixner Ortsmarketing

Am 19. März wurde das neu aufgestellte Brixner Stadtmarketing im Forum bei einer gut besuchten Veranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt. Nach einer Begrüßung durch Bürgermeister Pürgstaller, der  sich sichtlich freute, mit dem neuen Ortsmarketing endlich etwas Konkretes vorstellen zu können, ging Christiane Varga in einem recht interessanten Vortrag auf die neuesten Erkenntnisse hinsichtlich gesellschaftlicher Trends ein. Anschließend stellte der Leiter des Ortsmarketing Brixen, Kurt Jakomet Struktur und Ziele vor.

Christiane Varga arbeitet am Wiener Ableger des Zukunftsinstituts, das vor allem durch seinen Gründer Matthias Horx bekannt und angesehen ist und seinen Hauptsitz in Frankfurt hat. Varga ging eingangs auf den etwas unglücklich gewählten Titel der Veranstaltung ein – Ist Brixen trendy? – und stellte in Frage, dass es überhaupt ein Ziel sein könne, trendy zu sein.

Dann ging die sehr eloquente Germanistin und Soziologin auf die wichtigsten Trends ein, die vom Zukunftsinstitut erhoben und beschrieben werden. Ich habe zu diesem Thema schon früher einen Artikel veröffentlicht, den ich hier zur Vertiefung empfehle.

Sehr interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch einen Grundsatzartikel von Matthias Horx, der sich vor allem mit den Anforderungen an die Soziale Arbeit und an die Gesellschaft im Wandel beschäftigt (Soziale Regelsysteme als Synchronisatoren menschlicher Gemeinschaften).

Zurück zum Abend im Forum. Christiane Varga warnte davor, bei der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen zu sehr der Linearitis zu verfallen und das Heute einfach in die Zukunft fortzuschreiben. Interessant war ein Diagramm, das die Wellen der Veränderung in verschiedenen sozialen, physischen, technologischen und historischen Systemen veranschaulicht.

Wellen der Veränderung

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Will Pürgstaller uns auf den Arm nehmen? | Der Bürgermeister antwortet auf eine Bürger-Anfrage

In einer Anfrage an Bürgermeister Pürgstaller wollten einige Brixner BürgerInnen wissen, wie weit die Bauleitplanänderung in Sachen Austragung der Seilbahntrasse aus dem Bauleitplan der Gemeinde Brixen gediehen sei. Die Anfrage, welche am 20. Februar 2015 bei der Gemeinde einging, ist recht detailliert.

Finger auf UhrAm 6. März hat der Bürgermeister den anfragenden BürgerInnen seine Antwort zukommen lassen und dabei bestätigt, was zuvor schon vermutet worden war. Die Gemeinde hat sechs Monate lang gar nichts unternommen, mit einer kleinen Ausnahme: Sie hat einen Techniker gefragt, ob er ein Angebot für die Betreuung der Bauleitplanänderung einreichen möchte.

Während die Bauleitplanänderung zur Eintragung der Trasse im Eilverfahren innerhalb von 20 Tagen nach dem entsprechenden Gemeinderatsbeschluss durchgepeitscht wurde, sind seit dem Dringlichkeitsbeschluss (sic!) des Stadtrates am 1. Oktober 2014 sechs Monate verstrichen, ohne dass das Verfahren eingeleitet worden wäre.

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Schwachpunkt Urbanistik | Josef Insam lässt nicht locker

Ich erinnere mich noch gut an die Amtszeiten von Bürgermeister Zeno Giacomuzzi. Er war ein legendärer Menschenfreund und hatte stets ein offenes Ohr für alle. Und er ließ sich gerne von Fachleuten was sagen.

So gab es eine sehr gelungene und langjährige Zusammenarbeit mit dem im Jänner 2010 verstorbenen Architekten und Stadtplaner Prof. Othmar Barth. Die Visionen von Barth und die Tatkraft von Giacomuzzi haben Brixen Entwicklung ab den Siebziger-Jahren des vorigen Jahrhunderts stark geprägt. Die Schaffung der Fußgängerzone in der Altstadt, die Auffädelung öffentlicher Einrichtungen an der West-Achse (vom Krankenhaus bis zur Sportzone Süd und zum Industriegebiet), die Entwicklung der qualitativ sehr hochwertigen Wohnzonen im Roßlauf und viele kleinere und größere Eingriffe in die Stadtplanung zeugten von Sachverstand und einem unbestechlichen Blick für das große Ganze.

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PLOSE | EIN WINTERMÄRCHEN

Schon vor einigen Jahren hat der Gemeinderat die urbanistischen Voraussetzungen für die famosen 1.000 Betten im Mittelgebirge geschaffen. Damit hätten die Investitionen durch die wackere so genannte Brixner Wirtschaft ihren Beginn nehmen können.

Das ganze in einem Ort – St. Andrä – der vorher noch von der so genannten Wirtschaft dermaßen durchspekuliert und urbanistisch versaut wurde, dass ich die Touristen sehen möchte, die in so einem seelenlosen Nichtort die kostbarsten Wochen des Jahres verbringen möchten. Aber das nur als kleiner Einschub.

Durch die Malik-Wunderstudie und ich vermute durch engagiertes Lobbying von EX-LR Widmann kam das Allheilmittel Seilbahn aufs Tapet. Plötzlich schauten alle auf das Seilbahnprojekt wie der Vogel auf die Schlange und die Investitionsbereitschaft nahm so schnell ab, wie sie vorher gewachsen war. Denn schnell wurde klar: Ohne Bahn keine Zukunft. Für wen, war weniger klar. Weiterlesen

Bürgerversammlung zum Mithören | Come si affossa una montatura

Am 12. Juni hat im vollbesetzten Vortragssaal der Cusanus-Akademie eine sehr interessante Bürgerversammung der Initiative „proALTvor“ stattgefunden. Dabei stellte das Komitee die Arbeitsergebnisse der Technikergruppe vor, die im Auftrag von proALTvor die so genannte „Besier-Studie“ auf Methodik und Mängel untersucht hat.

Proaltvor vontavon cattoi 12.6.2013

Il giudizio degli esperti attorno agli ingenieri Umberto Gangi e Pepi Höllrigl è molto chiaro: Lo studio di Besier è infetto da carenze di tipo metodologico e lascia riconoscere le vere intenzioni dell’operato del gruppo di lavoro istituito dal Comune attorno all’ing. Besier: Trovare in qualche maniera delle giustificazioni per una decisione già presa a livello politico. Quella di far partire la funivia dalla stazione, tanto per intenderci.

Hier können Sie die Einführung von Paolo Cattoi und Klaus Vontavon sowie die Präsentation der Arbeitsergebnisse der proALTvor-Techniker durch Pepi Höllrigl und Umbert Gangi anhören und die entsprechenden Folien aus der Powerpoint-Präsentation ansehen.

Die Kriterien für die Standortwahl | Excel-Dokument zum Selberwählen

Im Laufe der Debatte im B-Club haben die Mitdiskutanten immer wieder auf die intransparente Arbeit der Arbeitsgruppe zur Standortermittlung hingewiesen und Willy Vontavon hat eingeräumt, dass es ein Fehler war, niemanden von der Bürgerliste in die Arbeitsgruppe einzuladen.

Die Debatte entzündete sich auch an den Kriterien der Standortwahl, auf die beim B-Club-Abend nicht näher eingegangen werden konnte.

Das holen wir hier nach und veröffentlichen Informationen zu den Kriterien.

Die Arbeitsgruppe zur Ermittlung der Standortwahl hat ihrer Entscheidung 31 Kriterien zu Grunde gelegt und ihre Bewertungen in eine Excel-Tabelle eingetragen.

Hier das Ergebnis (zum Vergrößern anklicken):

Kriterien Standortwahl Talstation

Das Dokument liegt auch in Form einer Excel-Datei vor (auf den Verweis klicken, die Excel-Datei öffnet sich:

Wenn Sie wollen, können Sie selbst die Kriterien bewerten und eine Simulation für die Standortwahl durchführen. Dazu wurde ein eigenes Arbeitsblatt erstellt, das Sie finden, wenn Sie unten links auf den Reiter „Komm, spiel mit“ klicken:

Auszug Excel-file

Pürgstallers Referendumspläne gescheitert | Und das ist gut so

Ein Kommentar von Markus Lobis

In Brixen kommt die von der Verwaltung aufgepflanzte Volksabstimmung über die Verbindung zwischen Stadt und Plose-Berg nicht zu Stande, im Gemeinderat der Bischofsstadt gab es am 4. April keine Mehrheit für den entsprechenden Vorschlag des Bürgermeisters.

Und das ist gut so. Auch wenn Albert Pürgstaller jetzt Krokodilstränen vergießt und den Gegnern seiner Vorgangsweise vorwirft, sie würden die Bevölkerung von der Mitbestimmung ausschließen, fällt dieser Vorwurf auf ihn zurück. Pürgstaller hat aus einem basisdemokratischen Mitbestimmungsinstrument ein „Vogel-friss-oder-stirb-Referendum“ gemacht und versucht, die Mitgestaltungsmöglichkeiten der Bürger in ein Zustimmungsinstrument für ein wenig durchdachtes Infrastrukturprojekt zu verwandeln – mit der Brechstange, Druck und unterstützt durch ein von interessierter Seite hochgejubeltes und manipulativ von SVP-Größen, Wirtschaftsvertretern und Lokalmedien geführtes so genanntes Bürger-Komitee.

Nach seinem Bauchplatscher beim Umgang mit dem Hofburg-Garten hat Albert Pürgstaller offenkundig nichts gelernt. Er geriert sich weiterhin als Macher und ändert seinen Zugang zu Entscheidungsprozessen nicht. Stattdessen versucht er immer brachialer, vorgegebene Ziele und Entscheidungen, die Alternativen und Verbesserungen aus Sturheit von vorne herein ausschließen, mit sehr fragwürdigen Methoden durchzudrücken.

Dass Pürgstaller dabei nicht davor zurückschreckt, auch basisdemokratische Beteiligungsinstrumente zu missbrauchen, scheint in diesem Sinne wohl nur konsequent.

Umso wichtiger und Weg weisender scheint es mir, dass der Brixner Gemeinderat dieses Spiel durchkreuzt hat und Pürgstallers fragwürdiger Plan ihn damit definitiv in eine sehr enge Sackgasse geführt hat.

Wird er dieses Mal daraus lernen?

Geplante Volksabstimmung Plose-Seilbahn | Beschlussvorlage für den Gemeinderat am 4. April 2013

Ein Beitrag von Gregor Beikircher

Gregor BeikircherFür den im Gemeinderat Brixen dringlich vorgesehenen Beschluss für die Volksabstimmung über die Ploseseilbahn vom Bahnhof aus fehlen derzeit genau jene Grundlagen, welche die Befürworter uns immer als vorhandene Machbarkeit für den Standort Bahnhof vorgeben : a) die schriftlich vertragliche Grundverfügbarkeit von der RFI, b) der schriftliche Nachweis für das Überfahrtrecht über das östlich vom Bahnhof gelegene Militärareal, c) das Urbanistik- und Umweltgutachten samt Finanzierungkalkulation mit den entsprechenden schriftlichen Zusagen. Die Bauleitplaneintragung der Trasse mit einem Strich in der Landschaft ist von den zuständigen technischen und politischen Gremien in Bozen noch gar nicht behandelt und niemand weiß noch, ob dies positiv ausgeht, geschweige denn, ob auch noch die verbindlichen schriftlichen Zusagen der RFI und der Militärbehörde dazu überhaupt eingehen. Über etwas, was derzeit noch so vage in der Luft hängt, jetzt schnell im Gemeinderat eine Volksabstimmung zu beschließen, ist fahrlässig. Schließlich kostet die Volksabstimmung allein schon ca. 80.000 Euro.

Inzwischen ist der Bürgermeister zwar mit einigen Unterlagen der RFI und der des Generals der Südtiroler Militärführung herausgerückt, die mir vorher noch nicht bekannt waren oder nur vom Hörensagen über andere Kanäle kolportiert wurden. Diese sollten die konkrete Zusage der Verfügbarkeit der Areale ergeben. Das Schreiben von General, C. A. Alberto Primicerji, ist aber einzig ein „parere favorevole“ , von örtlicher Seite zur Verwirklichung des Seilbahnprojektes, datiert bereits vom 24.10.211. Vom der tatsächlich zuständigen Militärbehörde in Rom bzw. vom zuständigen Verteidigungsministerium liegt noch nichts vor. Auch von der Abteilung des RFI in Verona liegt nur ein einfaches Schreiben vor, datiert mit 18.12.2012, worin zwar „die Machbarkeit des Werkes“ erlaubt wird, jedoch wird auch hier präzisiert, dass eine endgültige Bewertung erst später erfolgen kann. Die Behandlung der Bauleitplaneintragung durch die zuständige Urbanistikbehörde im Land mit den entsprechenden Gutachtenfehlt noch gänzlich und somit auch jegliche konkrete Grundlage der Machbarkeit.

Somit kann man nicht eine Volksabstimmung allein auf solch wackelige Grundlagen eines Standortes zuschneiden. Wenn man die Seilbahnverbindung vom Tal aus wirklich mehrheitlich will (was auch noch zu überprüfen ist), dann müsste man eine Volksbefragung über mehrere konkret überprüfte Standorte ausschreiben, woraus man jenen Standort auswählt, der mehrheitlich bevorzugt wird und auch finanzierbar ist.

„Das letzte Wort über die Fragestellung ist noch nicht gesprochen“ | Il sindaco Pürgstaller risponde alla lettera aperta del comitato proALTvor

Am 14. März hat das Komitee proALTvor einen offenen Brief an den Bürgermeister geschrieben. Nun hat Bürgermeister Albert Pürgstaller geantwortet.

Hier die Antworten des Bürgermeisters:

(Quelle: proALTvor, auf das betreffende Bild klicken, um zur Leseansicht zu gelangen)

Italienische Version
Cover Antwort Bgm. ital

Deutsche Version
Cover Antwort Bgm. dt